Wenn alte Themen anklopfen...
Wow- fas für ein Ritt im April.
Ich bin ja echt froh, dass der Mai nun begonnen hat und neue Energien und neue Themen fließen dürfen.
Wie war der April für Dich, wenn Du in die Rückschau gehst? Und wie bist Du in den Mai gestartet?
Also für mich war er sehr fordernd und doch auch augen- und herzöffnend.
Der April brachte immens viel Heilung mit sich. Heilung auf persönlicher Ebene aber auch im großen Feld der Erde.
Und wie dies immer so ist, wenn wir in Situationen drin stecken, sehen wir meist nichts.
Erst später in der Rückschau erkennen wir dann, was für uns geschehen ist.
Kannst Du rückblickend jetzt gerade erkennen, was für Dich im April gewesen ist?
Ein Thema, das vielleicht an die Oberfläche kommen durfte oder aufgelöst wurde?
Für mich war der April herausfordernd und holprig. Nicht nur der nicht enden wollende Winter machte es etwas trüb, sondern auch die Themen, die sich mir zeigten.
Unsere nähesten Familienmitglieder bringen uns unsere Themen, die gelöst werden wollen sehr genau auf. Genau unsere Liebsten sind es oft, die unsere „Knöpfe drücken“.
Bei Familienzusammenkünften oder auch im Alltag.
So auch bei mir… Enorme Knöpfe wurden gedrückt. Dies ging natürlich einher mit Gefühlen wie Trauer und Tränen, Überforderung, ein „ich-hab-keine Lust-mehr“ und alles tat weh.
Kennst Du das auch?
Mittlerweile weiß ich relativ schnell, dass hinter den Emotionen etwas liegt, das gesehen werden will. (Dies war nicht immer so.. und ich konnte Tage mit meinen Gefühlen füllen..)
Und manchmal kommt es auch heute noch vor, dass ich mich in den Gefühlen treiben lasse, bis dann eine liebe Kollegin mir einen liebevollen „Schups“ gibt, endlich hin zu schauen, was hinter meinem Schmerz liegt.
So brachte der April Themen mit sich, die nochmals tief in die Kindheit führten. Tiefe, längst vergessene und vergrabene Schmerzen, Enttäuschungen und das Gefühl „nicht-gesehen-zu-werden“.
Mist - das nagt natürlich enorm an einem - denn solche Gefühle wollen wir schnell wieder los werden.
In solchen Momenten wird vieles in Frage gestellt und in allem finden wir Kritik, welche uns dann wieder verletzt. Nichts scheint zu passen und nichts zu funktionieren.
Schön wäre da, man könnte alles mit rosa Einhorn-Glitzer einhüllen und alles ist gut.
Tja, hab ich probiert - funktioniert aber leider nicht. Denn der rosarote Glitzer fällt zu schnell wieder ab und das Thema pocht wieder an die Tür…
Es blieb mir nichts anderes übrig als zu graben.. Tief zu graben…
Und auch hier bin ich dankbar, unterstützende Menschen um mich zu haben die helfen mitzutragen, wenn es mir zu schwer wird.
Und so ging ich im April ein weiteres Mal weit zurück in meine Kindheit, um mir Vater- und Mutter-Themen anzuschauen, von welchen ich dachte, die seien längst erledigt und aufgelöst.
Für ein weiteres Mal durfte ich eine Schicht sehen, durchfühlen, Verantwortung zurück geben, weinen, heilen und wieder auftauchen… Dies bedeutet auch immer Verantwortung für mich selbst aber auch für die Generationen, die nach mir kommen, zu übernehmen.
Und dies alles mal so mitten in dem was sonst noch so im Alltag alles um uns herum tobt….
Ich weiß nicht, wie es Dir in solchen Zeiten geht - aber ich spüre dann ab und an auch den Impuls
„Ich hab keinen Bock mehr auf dieses ganze Aufräumen und Heilen und Transformieren!
Ich hab keine Lust mehr, überall die Balance zu halten und immer verfügbar zu sein."
Denn es ist einfach nur anstrengend und tut weh…
Kommt Dir das bekannt vor?
Ich will Dir aber auch die andere Seite erzählen. Nicht nur jammern...
Denn immer dann, wenn ich in solchen Prozessen bin und mich diesen auch so gut es geht hingebe und durchgehe; es zulasse, dass alte Themen aufkommen dürfen - immer dann lerne ich plötzlich, wie aus dem Nichts, neue Seiten an mir kennen. Es ist, wie wenn ein weiterer Schleier fällt, der die Sicht auf mich selbst verdunkelt hat. Ich lerne mich und Dinge an mir und meinem Körper neu zu sehen
- wie durch andere Augen.
Ja, genau - wie wenn meine Augen irgendwie Neues sehen können, ganz plötzlich und aus dem Nichts.
Es ist wie nach einem langen Tauchgang wieder an die Oberfläche zu kommen und die Luft in der Nase wieder ganz neu zu spüren….
Diese Veränderungen , auch wenn sie noch so klein sind, zu erkennen und zu fassen sind so schön und ich verstehe dann : Aha, deshalb sollte ich nochmals durch die alten Sachen durch, deshalb sollte ich nochmals hinschauen…Und dann ist es plötzlich glasklar... Und ich fühle mich um soviel erleichtert.
Diese Berg- und Talfahrten sind echt anstrengend… Und doch ist unser Leben hier zu kostbar um in alten Verstrickungen stecken zu bleiben.
Alte Verstrickungen und Verletzungen zu lösen, ist wie eine Schlinge am Bein zu lösen um dann (endlich) weiter gehen zu können.
Es lohnt sich so immens diesen Weg für sich zu gehen. Du tust dies immer FÜR Dich.
Und wie bei allem was wir mit uns seit Jahren herumtragen - wir sind nicht allein!
Auch wenn es sich genau in diesen Momenten anfühlt, als wäre der Rest der Welt gegen uns und wir absolut allein mit unseren Themen - sei Dir sicher: Wir sind immer getragen und niemals allein!
Viele Menschen gehen durch diese Veränderungen und es gibt immer jemanden, der ein ähnliches Thema hat.
Wir dürfen uns in jeder Lage Unterstützung holen und uns gegenseitig auf unserem Weg unterstützen!
Wir sind nicht allein!
Und so bin ich nun gespannt, was der Mai für mich und uns bereit hält - denn eins ist sicher:
ruhiger wird es sicherlich nicht.
Alles Liebe,
Daniela